Gambarogno

Gambarogno: Am östlichen Seeanfang auf Schweizer Seite liegt Magadino, ein kleiner unscheinbarer Ort direkt am Ticino-Ausläufer. Der Ort bildet den Anfang der ‚Riviera del Gambarogno‘ und befindet sich direkt neben dem Naturschutzgebiet ‚Bolle di Magadino‘, einem Teil des Ticino-Deltas. Charakteristisch für die gesamte Gegend ist das bergige Hinterland mit zahlreichen Wandermöglichkeiten. Dominierend verläuft die Uferstraße durch die Ortschaften bis zur Grenze bei Zenna. Mit Vira folgt ein angenehmer und hübscher Ort mit einer kleinen Altstadt direkt am See.

Ruhig ist es hier, und eine Atmosphäre wie auf dem Vorplatz der Pfarrkirche mit ihrer barocken Fassade findet man nicht überall am See. Durch den verwinkelten Dorfkern geht es zurück zur Straße, wo ein übertrieben volles Wanderschild ins Auge fällt. Über diese enge Bergstraße gelangt man in das Wandergebiet westlich des Monte Tamaro (1 961 m). Dazu muss man den Passo di Neggia (1 388 m) überqueren; im weiteren Verlauf erreicht man das Bergdorf Indemini, wo für geübte Bergwanderer die Tour auf den Monte Gambarogno (1 734 m) wartet. Über das Valle Veddasca kommt man schließlich in Maccagno wieder zurück an den Lago Maggiore. Eine abenteuerliche aber sehenswerte Fahrt!

Gambarogno und der Parco Botanico

Aber zurück zur Riviera del Gambarogno: Pflanzenfreunde finden hier den Parco Botanico del Gambarogno oberhalb von San Nazzarro, in dem u.a. 900 Arten von Kamelien und 600 Arten von Magnolien zu finden sein sollen. Beste Zeit für den Besuch des von Otto Eisenhut erschaffenen Parks ist die Blütezeit zwischen April und Juni. Da Parkplätze hier Mangelware sind, wird um die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmitteln gebeten. Vor der Grenze ist es eigentlich nur noch Gerra, das einen bestimmten Charme versprüht. Auf der kleinen Landzunge finden sich einige alte, aber renovierte Dorfhäuser und ein kleines Strandbad.

Für Wanderfreunde interessant sind die ca. 600 m höher gelegenen Monti di Gerra, die einen Superblick auf den oberen Lago Maggiore freigeben. Zur Grenze sind es nur noch wenige Kilometer, nicht immer sind dort Grenzbeamte anwesend. Schön noch der Blick zu dem auf einem Felsvorsprung liegenden Dorf Pino sulla sponda del Lago Maggiore, wegen des Ausblicks sicherlich ein lohnendes Ziel.

Feste und Veranstaltungen Immer im Juli findet in Magadino das international durchaus bedeutsame Orgelmusik-Festival (Il Festival Internazionale di musica organistica di Magadino) statt. Erstmals 1963 eröffnete der französische Komponist und Organist Marcel Dupré (*3. Mai 1886 in Rouen; † 30. Mai 1971 in Meudon) das Festival am 22. Juni. 2013 wurde der 50. Geburtstag gebührend gefeiert, am 12. Juli 2014 eröffnet die 51. Ausgabe. Gespielt wird auf der Orgel der Pfarrkirche San Carlo. Infos unter www.organ-festival.ch.