Der Lago Maggiore

Der Lago Maggiore im Überblick: Der Lago Maggiore liegt zum größten Teil in Oberitalien, nur der nördliche Teil gehört zum Schweizer Kanton Tessin. Durchflossen wird der See vom gleichnamigen Fluss Tessin (Ticino), dessen Quelle sich beim Nufenen-Pass im Südwesten des Gotthardmassivs befindet. Bei Magadino mündet der Fluss in den Lago, bevor er ihn bei Sesto Calende wieder verlässt, um später, im Südosten der Stadt Pavia, in den Po zu münden.

Der Lago Maggiore hat eine Fläche von 212,5 Quadratkilometern. 80,1 Prozent davon sind Teil Italiens, zur Schweiz gehören die restlichen 19,9 Prozent. Der langgestreckte See beginnt an der südlichen Alpenkette und reicht bis zur Po-Ebene. Insgesamt ist er 66 Kilometer lang und hat eine Breite von bis zu zehn Kilometern. An seiner tiefsten Stelle ist er 372 Meter tief. Entstanden ist der Lago Maggiore durch das Abschmelzen der eiszeitlichen Gletscher. Der Nordteil des Sees ist von hohen Felswänden umgeben. Zudem findet sich im Mündungsgebiet des Ticino ein artenreiches Naturschutzgebiet, das „Bolle di Magadino”.

Weiter westlich mündest die Maggia in den See. Durch das Gesteinsmaterial, welches der Fluss mit sich bringt, reicht das Maggia-Delta inzwischen weit in den See hinaus und trennt die Tessiner Städte Ascona (mit der kleinen Monte Verità) und Locarno. Im nördlichen Hinterland wird das Tal bei Ponte Brolla in das rechts liegende Maggiatal und das linksseitige Centovalli geteilt. Noch nördlicher mündet die Verzasca in den Lago Maggiore, die das noch berühmtere Verzascatal ausgebildet hat.

Der Lago Maggiore im Überblick: die Schweizer Seite

Auf Schweizer Seite liegen die Orte Brissago, Ronco, Ascona, Locarno, Tenero, Magadino, Vira, Piazzogna, San Nazzaro sowie Gerra/Gambarogno im Uhrzeigersinn um den See herum. Zu Locarno gehören die beiden Berge Cardada und Cimetta. Die Cimetta ist bequem durch eine Seilbahn erreichbar. Etwas abseits östlich von Tenero liegt Agarone am Fuß des Monte di Colla. Der Monte Ceneri findet sich ebenfalls nordöstlich des Sees. Zwei Inseln schmücken hier den Lago Maggiore: die Isola di San Pancrazio sowie die Isola di Sant’Apollinare, aufgrund ihrer Lage auch ,Isole di Brissago‘ genannt. Der Lago Maggiore bildet in Italien die Grenze zwischen den Regionen Piemont und Lombardei.

Die drei Inseln zählen zu den fünf borromäischen Inseln. Die beiden anderen Inseln – Isola Madre sowie Isolino di San Giovanni – liegen vor Verbania auf der gegenüberliegenden Seite der borromäischen Bucht. Weitere kleine Inseln sind die ‚Castelli di Cannero‘ nördlich von Cannero Riviera. Ebenfalls in Piemont befindet sich in der Nähe von Ghiffa ein Pilgerweg mit einer Wallfahrtsstätte, den Kapellen ‚Sacro Monte di Ghiffa‘. Sie zählen zu den neun „Heiligen Bergen” oder „Sacri Monti” in Piemont und der Lombardei, die im 16. Jahrhundert errichtet wurden. Seit 2003 zählen die Sacri Monti zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Der Lago Maggiore im Überblick: Lombardei

Die rechte, westliche Seite des Lago Maggiore gehört zur Lombardei und liegt ebenfalls an den Ausläufern der Alpen. Im Norden beginnend reihen sich die Städte Pino Lago Maggiore, Tronzano Lago Maggiore, Maccagno, Luino, Germignaga, Brezzo di Bedero, Porto Valtravaglia, Castelveccana, Laveno-Mombello, Ispra, Ranco und Angera aneinander, zudem liegt am Austritt des Flusses Tessin die Stadt Sesto Calende. Von Laveno-Mombello aus fährt die einzige Autofähre über den Lago Maggiore nach Verbania-Intra. Eine Seilbahn führt von Laveno-Mombello zum „Sasso del Ferro” hinauf. Der Gipfel bietet einen hervorragenden Panoramablick bis nach Mailand und zu den Walliser Alpen. In der kleinen Bucht vor Angera liegt die Isolino Partegora.

Umgeben ist der Lago Maggiore auf der linken Seite von den Walliser Alpen mit der Dufourspitze im Monte-Rosa-Massiv als höchste Erhebung. Im Norden liegen die lepontinischen Alpen und die Tessiner Alpen mit dem Monte Ceneri, die sich durch die Täler Valle Verzasca, Valle Maggia sowie Valle Onsernone zum See öffnen. Westlich und oberhalb von Locarno liegt das Tessiner Tal „Centovalli” mit dem Monte Gridone oder Monte Limidario, wie er in Italien genannt wird, dem mit 2 188 Metern höchsten Gipfel am See.

In Piemont heißt die Fortsetzung des Centovalli „Valle Vigezzo“, das Tal des Wildbachs Melezza. Im Südwesten stoßen wir bei Stresa in Piemont auf den Monte Mottarone. Hügelig ist das Gebiet um Porto Valtravaglia in der Provinz Varese in der Lombardei. Im Nordosten liegt der Pass Alpe di Neggia in der Region des Monte Ceneri.

Reisetipp: der Ortasee ist der Nachbar des Lago Maggiore.