Die borromäische Bucht: Ein sehr beliebtes Ausflugsziel während des Urlaubs am Lago Maggiore sind die Borromäischen Inseln (Isole Borrome) im südöstlichen Teil des Borromäischen Golfs. Genau genommen handelt es sich um eine Gruppe von fünf Inseln mit einer Fläche von insgesamt 18 Hektar im südlichen Lago Maggiore, wobei zumeist nur die größten drei Erwähnung finden. Allen voran die Isola Madre, mit einer Fläche von etwa sieben Hektar die größte der Borromäen, gefolgt von der Isola Bella mit etwa sechs Hektar und schließlich der kleinsten der drei Hauptinseln (3,5 Hektar), der Isola dei Pescatori.

Kaum Beachtung finden La Malghera, eigentlich nur ein winziger Felsbrocken im Wasser, sowie die Isola San Giovanni, die mit 0,4 Hektar wohl kleinste der fünf Inseln, die für Besucher gar nicht zugänglich ist. Ihren Namen hat die Inselgruppe von der Familie Borromeo, die ab dem zwölften Jahrhundert im Besitz der Inseln war. Le Isole Borrome sind ganz einfach mit dem Schiff zu erreichen: Während der Hauptsaison gibt es etwa alle halbe Stunde eine Überfahrt von Stresa, Baveno, Pallanza oder Intra Richtung Inseln. Wer möchte, kann sie auch mit dem Motorboot besuchen.

Lange Zeit blieben die Inseln im Besitz der Familie Borrome, und auch Napoleon Bonaparte hat wohl eine Nacht auf der Isola Bella verbracht. Kein Wunder, denn die Inseln sind eine wahre Augenweide. Bootstouren führen um die Inseln herum und bieten die Möglichkeit, an den drei Hauptinseln von Bord zu gehen und sie genauer zu erkunden. Dieses „Insel-Hopping“ ist äußerst beliebt bei den Besuchern, denn so können sie die ganze Schönheit der Inseln für sich entdecken. Die berühmten Gärten auf der Isola Bella und der Isola Madre können von Ende März bis Ende Oktober besucht werden. Wenn möglich, sollten Sie jedoch den Besuch am Wochenende oder an Feiertagen vermeiden, denn an diesen Tagen herrscht auf den Inseln ein fast zu großes Treiben.

La Isola Madre mit einem traumhaften Schloss

Die Isola Madre ist, wie eingangs erwähnt, die größte der Borromäischen Inseln. Besonders sehenswert ist dort der Palazzo Madre aus dem 16. Jahrhundert mit seinen historischen Gebäuden und der beeindruckenden Parkanlage mit zahlreichen Bäumen, Büschen und Blumen. Bereits zwei Mal wurde die Insel umgetauft. Ursprünglich hieß sie ‚Isola di San Vittore‘, später ‚Isola Maggiore‘. Heute wird sie mit ihren Sehenswürdigkeiten einfach als ‚Isola Madre, d.h ‚Mutter-Insel‘ bezeichnet. Nicht zu verpassen sind neben dem Palazzo die Familienkapelle aus dem Jahr 1858 sowie der Landschaftsgarten im englischen Stil, der sich auf einer Fläche von etwa acht Hektar erstreckt. Außerdem gibt es Pfauen, Fasane und einen fantastischen Seerosenteich auf der Isola Madre zu entdecken.

Die borromäische Bucht: die Isola Bella

Sie weist zwar nur eine Länge von 320 m und eine Breite von 180 m auf, doch der dortige Palazzo Borromeo mit seiner wunderschönen Gartenanlage ist trotzdem überregional bekannt. Ursprünglich wurde die Insel als „Isola inferiore“, d.h. „Kleine Insel“ oder als „Isola di sotto“, d.h. „Untere Insel“ bezeichnet und war eine reine Felseninsel. Doch dann begann Carlo III. Borromeo, die Felsen zu planieren und für seine Gemahlin, Isabella D’Adda, einen Palast zu bauen. Daraufhin erhielt die Insel den Namen „Isola Isabella“, was schließlich zu „Isola Bella“ verkürzt wurde.

Bis heute ähnelt sie mit ihrer Bebauung einem vor Anker liegenden Schiff: Der Palast stellt dabei das Vorderdeck dar, die Terrassen bilden die Kommandobrücke und achtern fallen die Terrassen bis zum See ab. Vorne bildet der freie Bereich der Insel quasi das Vorschiff. Der Palast beherbergt heute ein Museum, in den terassenförmig angelegten, besonders reizenden Gärten kann man viele seltene, tropische Pflanzen bewundern. Darüberhinaus sind insbesondere das Freilichttheater und der hundertfünfzigjährige Lorbeerbaum sehenswert.

Die borromäische Bucht: Paläste und Gärten

Palast und Gärten können nur innerhalb einer Führung besichtigt werden. Sie beginnt mit dem Palast, der ein Musterbeispiel der barocken Baukunst darstellt. Dekoration und Mobiliar sind gelungen, die Führung verläuft durch Medaillen-Saal, Ehrensaal, Napoleon-Saal, Ballsaal, usw. Anschließend geht es in den Garten, der streng nach architektonischen Grundsätzen gestaltet ist. Im Gegensatz zum englischen Garten, der gerne landschaftliche und pflanzentypische Elemente dominieren lässt, muss die Pflanze im italienischen Konstrukt mehr oder weniger zurückstehen. Zentral das Einhorn, Wappentier der Borromäer, ein Freilichttheater, der Liebesgarten und die Pfauen, die von den Isole nicht wegzudenken sind.